AfD diskutiert über Rundfunkgebühren

Der Stammtisch traf sich per Video-Schaltung

Vilshofen. Aufgrund der Corona-Beschränkungen fand der Vilshofener-AfD Stammtisch, zu dem die Bezirks- und Kreisrätin Angelika Eibl in Abständen einlädt, im Dezember virtuell statt. Thema des Abends war die beabsichtigte Erhöhung der Rundfunkgebühren um 86 Cent, heißt es in einer Mitteilung der Partei.
„Was auf den ersten Blick als lächerlich kleine Summe aussieht, entlarvt sich in Hinblick auf die Gesamteinnahmen unserer, Staatsmedien‘ als ausgewachsener Skandal“, führte Dieter Will zu Beginn der Diskussion aus. ARD und ZDF würden von den Gebührenzahlern pro Jahr  8 Milliarden Euro erhalten. Dieter Will dazu: „Damit sind sie die teuersten Rundfunkanstalten der ganzen Welt.“ Die Erhöhung von 86 Cent würde pro Jahr nochmals 400 Millionen in die Kassen spülen.
In der von der AfD herausgegebenen Mitteilung wird deutlich Position bezogen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten würden ein Programm bieten, das sein Geld nicht wert sei: Mehrfach in der Woche brutale Krimis, möglichst viel Sport, Kochen und Allgemein-Menschliches zur „Volksablenkung“ und dazwischen Nachrichtensendungen und Talk-Shows, die vor „links-grüner Gesinnungsmanipulation“ nur so strotzen würden, wird Dieter Will zitiert. Die wenigen, wirklich kritischen Sendungen zu Politik und Gesellschaft liefen laut Wills Beobachtung spät nachts, „wo die meisten Menschen längst schlafen“.
Angelika Eibl klärte die Teilnehmer über die nach ihren Worten ,,ungeheuerlichen Gehälter und Vergütungen des Personals“ auf: So verdiene der Intendanten des WDR, Tom Buhrow 33000 Euro pro Monat. Ulrich Wilhelm, der Intendant des Bayerischen Rundfunks, erhalte jährlich 367000 Euro und Lutz Maron vom NDR 348000 Euro, berichtete Eibl. Die neun Sportexperten hätten 2016/17 1,2 Mio. Euro gekostet. „Kein Wunder“, sagte Eibl, „dass sich alle bei der ARD-Beschäftigten gegen die Veröffentlichung dieser Zahlen mit Händen und Füßen gewehrt haben!“ Das ZDF habe keine Zahlen vorgelegt. Für die Video-Runde stand fest: „Die finanzielle Maßlosigkeit dieser Meinungsmacher ist ein Skandal und bedarf dringend einer öffentlichen Diskussion.“
Die Teilnehmer am AfD-Stammtisch per Video warfen noch einen genaueren Blick auf die Tatort-Krimis. Ein „Tatort“ habe 2016 pro Folge im Schnitt 1,4 Millionen Euro gekostet.
In der Diskussion wurde laut Pressemitteilung kritisiert, dass viele Sendungen immer brutaler würden. Außerdem bilde sich immer mehr ein Handlungs-Schema heraus: Migranten seien grundsätzlich die Opfer, Deutsche, vor allem aus den gehobenen bzw. wohlhabenderen Mittelschichten, die Täter.
Kritisch wurde die Ausgewogenheit der Berichterstattung gesehen. AfD-Stellungnahmen zu einzelnen Themen seien selten zu hören und zu Talk-Shows würden Vertreter der AfD unterdurchschnittlich häufig eingeladen. Über Inhalte werde in Zusammenhang mit der AfD selten, über interne Auseinandersetzungen dafür umso öfter berichtet.
Am Schluss war man sich laut Mitteilung einig: „Schon jetzt sind die Gebühren zu hoch.“ Sollten sie weiter steigen, müsse es einen offenen Widerstand geben.